Jaguar Werkstatt Pausch & Koenen
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Autor Thema: Wann Motorölwechsel  (Gelesen 3977 mal)

Offline Marcel

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Re: Wann Motorölwechsel
« Antwort #10 am: Mo.06.Feb 2023/ 20:48:51 »
Hallo zusammen,

früher habe ich das penibel alle 2 Jahre bei meinen Fahrzeugen durchgeführt. Mittlerweile nicht mehr. Der Grund ist der, daß sich sowohl bei Neu- als auch bei 2 Jahre altem Öl über Kondensation durch Temperaturschwankungen Wasser bildet.
Wenn man den Motor lange genug nach dem ersten Start im Frühjar warm fährt, verdampft das Wasser wieder und gelangt über die Kurbelgehäuseentlüftung in den Ansaugtrakt.
Ich fahre beide Fahrzeuge weniger als 500 km im Jahr. Ich habe in 17 Jahren keinen Motorschaden gefahren mit den V12 von 1975 und 1994.

Viele Grüße

Marcel.


XJ 5.3 Coupé (1975) und XJS V12 Convertible (1994)
bildschöner 5.3 Liter und sagenhafter Sexlidder

Offline Dieter H.

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Re: Wann Motorölwechsel
« Antwort #11 am: Di.14.Feb 2023/ 22:21:00 »
Moin,

es ist sehr interessant, dass viele unterschiedliche Erfahrungen vorliegen.
Ich werde mir mal die Teststreifen kaufen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass nach geringer Laufleistung die Schmiereigenschaften des Motor-Öls sonderlich gelitten haben.
Letztes Jahr habe ich nach rd. 76.000 km einen Getriebeölwechsel in Hamburg (Getriebebau Hamburg, Billbrookdeich) für 535,50 Euro (ZF Getriebeöl, Dichtsatz, Getreibestecker, Getriebeölwanne mit integre. Filter und Dichtung) machen lassen.
Als ich den Wagen nach einem Spaziergang wieder abgeholt habe, zeigte mir ein Werkstattmitarbeiter das abgelassene Getriebeöl inclusive. alter Ölwanne mit dem Jahresaufdruck (2005). Das Öl sah aus wie neu. Keine Verfärbung, Schlieren - ganz klar.

Daher meine Hoffnung, dass die Teststreifen mir mein objektives Urteilsvermögen hinsichtlich der Motoröleigenschaften verbessern.

Viele Grüße

Dieter

Offline pfl

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Re: Wann Motorölwechsel
« Antwort #12 am: Mi.15.Feb 2023/ 10:25:37 »
Hallo Dieter,
Öl verfärbt sich nur wenn Verbrennungsrückstände oder Abrieb eintragen werden.
Beim Getriebe meist nicht (Ausnahme: Verbrannte Bremsbänder in der Automatik), beim Motor in der Regel durch Verbrennungsrückstände nach wenigen 100 km.

Ausserderm bleibt Öl auch immer "ölig", also eine gewisse naturgegebene Schmierfähigkeit ist immer gegeben, auch bei der ältesten Suppe.

Die Probleme liegen in der Alterung wie vorher mal erklärt, dem Eintrag von fremden Substanzen (z.b. Kondenswasser oder Benzin aus Kurzstreckenbetrieb) und auch in Abrieb der nicht (mehr) durch den Filter entfernt werden kann.
Aus diesen Gründen empfiehlt sich ein regelmäßiger Wechsel - ob der aber immer bei geringer Fahrleistung nach 2 Jahren erfolgen muss obliegt der eigenen Einschätzung.

Der angeprochene Ölcheck ist zwar optimal - aber für die Kosten lässt sich schon beinahe ein Wechsel vornehmen.
Ich würde den daher nur zur nachträglichen Ursachenforschung bei einem Motorschaden in Anspruch nehmen.
Die Kosten-Nutzen Überlegung in dem Fall hängt aber auch von den Umständen ab - wer den Wechsel selber macht und kein synthetisches Öl braucht ist sicher besser dran statt zu prüfen einmal zu oft zu wechseln - bei einem Werkstatt-Wechsel können je nach Quelle erhebliche Kosten auftreten die den Ölscheck wieder sinnvoll sein lassen

Nochmal kurz zu den emulgierten Mengen Kondenswasser und Benzin:
Klar gehen die raus wenn der Motor endlich mal wieder richtig warmgefahren wird. Deshalb sollte man das ja auch regelmäßig mal machen. Dabei bitte aber nicht vergessen: Raus meint auch: das Volumen nimmt ab. Speziell bei den Motoren die angeblich gar kein Öl brauchen ist oft die verbrauchte Ölmenge durch emulgiertes Benzin aus dem Kurzstreckenbetrieb ersetzt.
Neben der schlechteren Schmierung besteht das Risiko dass beim Warmfahren (= Verdunsten) der Ölpegel schnell stark absinkt.
Da also sicherheitshalber öfter mal - auch während der Reise-  den Ölstand checken

Grüße
Peter