Autor Thema: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk  (Gelesen 13038 mal)

Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #10 am: Fr.29.Dez 2006/ 19:22:28 »
Hallo Peter,

ne, das glaube ich dir jetzt nicht  :super

Selbstvertsändlich hast du  recht mit gelb= >1000 °, allein ich wollte es nicht glauben.
Damit sind meine zweifel nicht beseitigt- im gegenteil: da biste voll im austenitischen bereich mit unvollstängier phasenumbildung. Welchen werkstoff vermutest du denn für das teil? Hochlegierter stahl mit mn, mo, cr v evtl .  Und alles senkt signifikant die kritische abkühlgeschwindigkeit bis runter zu martensitbildung in teilbereichen oder zumindest zwischengefüge.  Und welche auswrkungen das hat (haben könnte) bezogen auf den faserverlauf ..  ???

Aber wie gesagt, das alles sind nur vermutungen, beispieldiagramme und ztu-schaubilder für diesen fall habe ich nicht ( ist auch schon zu lange her ehrlich gesagt, so daß ich meine irrtümer jederzeit gern bestätige)

Auch egal, hauptsache es funktioniert - meint: peter
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Offline Peter Pleyer

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #11 am: Fr.29.Dez 2006/ 19:28:50 »
Da es ziemlich rosttraeges Zeuchs is vermute ich mal was niedriglegiertes im Bereich Einsatzstahl der eine gute Zaehigkeit bei geringer Naturhaerte aufweist. Die werden irgendwas was damals in Massen billig zu bekommen war genommen haben...42CrMo4 oder 38MnCrB5....wobei ich den Borstahl eher ausschliesse, der war damals schon teuer. Aber wie du schon sagst, egal! Hauptsache des funzt!
Gruss
Peter :xxx 
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Offline Peter Pleyer

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #12 am: Fr.29.Dez 2006/ 19:33:37 »
Achja....was genau glaubst du nich?  :-X
Das mit der Waermemenge? Doch, das stimmt....es ist die Waermemenge pro Zeiteinheit die bestimmte Sachen erst ermoeglicht! Bestes Beispiel: Kippe in ein Dieselfass schnippen!  ;) Die Glut hat auch knapp 1000° und es passiert trotzdem nix....
Holldrio... :super
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Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #13 am: Fr.29.Dez 2006/ 20:13:51 »
Ja, ich denke du hast recht mit dem niedriglegiertem st, untereutektoid auf jeden fall.  Oder gar ein schnöder ck 45 ?  ( hatte neulich 1 paar obere traggelenke bei limora bestellt -  und das sind ck45 teile, gefräst, statt gesenkte croman, :tongue!, und dann wundern sich die leute über die standzeit)

Aber das würde ja bedeuten .. die festigkeit zu einem wesentlichenteil durch umformen ..  neenee. lassen wir unsere kleine plauderei damit gut sein   :-X

Diesel und wärmewenge, soso  8): peter

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Offline Marcel

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #14 am: Fr.29.Dez 2006/ 20:40:14 »
Hallo Peter,

durch Erhitzen und Abkühlen an Luft wirst Du bei einem massiven Bauteil vkrit nicht erreichen.
Wenn Du so ein Teil bis es gelb ist glühst, dann wirst du den Bauteilkern auch ordentlich erhitzen. Ich habe jetzt kein ZTU-Diagramm zur Hand, sonst könnte ich Dir sagen, was für Abkühlgeschwindigkeiten und Kohlenstoffgehälte notwendig sind. Wenn ich mich richtig erinnere, dann musst du beim Ck45 binnen 6s von der Austenitisierungstemperatur auf 200°C abkühlen, um überhaupt Martensit im Gefüge zu haben.
Dazu musst Du den Stahl in eine Flüssigkeit tauchen, um vkrit zu erreichen. Und mit einem massiven Bauteil geht es durch den heißen Kern nicht.

Grüße von Marcel.
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Offline Peter Pleyer

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #15 am: Fr.29.Dez 2006/ 20:47:30 »
Hallo Marcel,
....sag' ich doch!  ;) Zuviel Material dafuer...es heizt von innen nach.
@Peter:

"Aber das würde ja bedeuten .. die festigkeit zu einem wesentlichenteil durch umformen ..  neenee."

Dochdochdoch!...genau das is die Kunst beim Warmumformen! Die Kaltschlagtemperatur des letzten Schlages! Dadurch kann man Haertewerte bis an die 45-48 Rockwell erreichen. Dasist zwar nix im Vergleich zu thermischer Behandlung...aber dennoch, die Stahlnaturhaerte is etwa 25-30.
So...nu aber wirklich genug Staub aufgewirbelt... ;D
Peter :xxx
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Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #16 am: Sa.30.Dez 2006/ 10:26:02 »
Hallo Peter,

durch Erhitzen und Abkühlen an Luft wirst Du bei einem massiven Bauteil vkrit nicht erreichen.

Hallo Marcel,

kein dissens. Ich habe anderes auch nicht gesagt.  Ich habe nur gesagt, daß die abkühlung innerhalb des baukörpers kritisch sein könnte im sinne der o.g. spannungsspitzen.  Diese können entstehen im zuge der ungleichmäßigen temperaturverteilung und der wärmespitzen. Ich gehe von einer tempverteilung von ca 1000 zu 200 aus, wobei die angeschlossen massen (bremsscheibe etc) die abkühlung beschleunigen.  Im vergleich zur abkühlung an luft hast du einen um den faktor 10-hoch-drei höheren lambda-wert und einen entsprechenden höheren wärmedurchgang.  (und wenn wir richtig spaß haben wollen, dann kannste ja mal mittels partieller dgl den wärmeleitungsstrom berechnen   :super)   Im übrigen sehe ich darin keinen prozeß zur martensitischen aufhärtung,  es reichen aber heterogene zwischenzustände, die aufhärtung und eigenspannungen begünstigen.

Mein vergleich bezog sich auf die wärmeeinflußzone analog zum schweißen.  Und da können schon 200 ° bis 300° C in der wez zu einem zähigkeitsabfall mit einhergehender versprödung führen. Ich sagte - können.  Und wie gesagt, es sind vermutungen (die man schlechterdings mit den standard-ztu für reine metalle a la lehrbuch nicht belegen kann).  Bisher haben mich peters argumente auch nicht überzeugen können.  Allein die tatsache, daß die kritische prozedur an der aufnahme des traggelenkes passiert, also eine region mit höchster spannungsbelastung und mit geometrischer kerbe (!) .. da kann ich nur beipflichten - no risk, no fun  8)

Nur interessehalber - du sitzt doch an der quelle - frage doch mal einen aus der fahrzeugtechnik nach den gängigen werkstoffen für achsträger/ querlenker.

Fehlt noch ein smiley an der kritischen stelle? - fragt: peter


« Letzte Änderung: Sa.30.Dez 2006/ 10:39:31 von Peter. J. Ortmann »
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Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #17 am: Sa.30.Dez 2006/ 10:32:04 »
Hallo Marcel,
....sag' ich doch!  ;) Zuviel Material dafuer...es heizt von innen nach.
@Peter:

"Aber das würde ja bedeuten .. die festigkeit zu einem wesentlichenteil durch umformen ..  neenee."

Dochdochdoch!...genau das is die Kunst beim Warmumformen! Die Kaltschlagtemperatur des letzten Schlages! Dadurch kann man Haertewerte bis an die 45-48 Rockwell erreichen. Dasist zwar nix im Vergleich zu thermischer Behandlung...aber dennoch, die Stahlnaturhaerte is etwa 25-30.


Hey peter ..  das beispiel habe ich bewußt nicht weitergeführt, um genau diese aussage nicht zu provozieren.  Was passiert denn mit einem durch umformung gefestigten bauteil nach wärmebehandlung - im besonderen im zitierten fall eines ck45, hm?  Von vergüten oder spannungsarmglühen kann doch wohl nicht die rede sein-

Fragen wir den feuerwehrmann - rät: peter
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Offline Marcel

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #18 am: Sa.30.Dez 2006/ 14:10:31 »
Hallo Peter,

dass die Wärmeleitung im Bauteil schneller voranschreitet, weis ich auch. Die Berechnung ist übrigens gar nicht so kompliziert.
Du hast eine punktförmige Wärmequelle und die Wärme breitet sich hemisphärisch ins Bauteil aus.

So ein durchgeglühtes Teil weist durch die hohe Innentemperatur ein geringes Temperaturgefälle nach außen hin auf. Interessant ist es am Rand, aber da findet der Wärmeübergang zu Luft statt, und der ist um Dimensionen schlechter als die Wärmeleitung im Bauteil.
Um Spannungsspitzen durch Kühlprozesse zu erreichen, wird es nicht ausreichen, mit einem Brenner auf ein massives Teil zu gehen und es anschließend an der Luft liegen zu lassen. Ich weis ja nicht was der Peter vor hat, aber ich würde den Achsträger micht gerade mit der weißen, kegelförmigen Flamme erwärmen, da ich so ohnehin das Material an der Oberfläche herausbrenne.

Am Dienstag sitze ich wieder an der Quelle, da frage ich mal die Kollegen, wenn sie denn da sind, welche Werkstoffe da so eingesetzt werden.

Viele Grüße,

Marcel.

PS: Wenn Du magst können wir das am Telefon weiter diskutieren, schreib mir 'ne PM und ich ruf Dich an (hab' ne Flat ins Festnetz).
« Letzte Änderung: Sa.30.Dez 2006/ 18:27:50 von Marcel »
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Offline Peter. J. Ortmann

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Re: Vorderachse Querlenkerkugelgelenk
« Antwort #19 am: Sa.30.Dez 2006/ 17:29:54 »

Hallo Marcel,

können wir am telefon bereden - wenn peter noch lust hat, weil sein schönes thema so unter die räder gekommen ist, dann gern auch ne telko.  :super

Einstweilen: peter
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